Schulprogramm Sozialwissenschaften
Schulinterner Lehrplan für das Fach Politik/Wirtschaft - Stufe 9 Political Economy (bilingual)

Bezug


In Anlehnung an die Inhalts- und Problemfelder der Rahmenvereinbarung „Politische Bildung“, der Rahmenvereinbarung „Ökonomische Bildung“ und den in den Richtlinien angegebenen obligatorischen Inhaltsfeldern für Stufe 7 bis 9 hat die Fachkonferenz Sozialwissen­schaften für das Fach Political Economy die im folgenden erläuterten inhaltlichen Schwerpunkte beschlossen. Insbesondere sei hierbei auch auf die Vorbemerkungen zu den Richtlinien verwiesen.

Aus den für die Stufen 7 bis 9 im Fach Politik / Wirtschaft vorgesehenen Inhaltsfeldern werden in Stufe 9 im Fach „Political Economy“ die folgenden Inhaltsfelder berücksichtigt:
  • Grundlagen des Wirtschaftsgeschehens
  • Zukunft von Arbeit und Beruf in einer sich verändernden Industrie-, Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft
  • Internationale Politik im Zeitalter der Globalisierung (ökonomische Schwerpunktsetzung)
  • Einkommen und soziale Sicherung zwischen Leistungsprinzip und sozialer Gerechtigkeit
Aus den für die Stufen 7 bis 9 im Fach Erdkunde vorgesehenen Inhaltsfeldern werden in Stufe 9 im Fach „Political Economy“ die folgenden Inhaltsfelder berücksichtigt:
  • Globalisierung (Definition, Globalsierung der Produktion, Global Cities, Chancen und Risiken)
  • Klimawandel als Globale Herausforderung
Um die Schüler optimal auf Oberstufe, Beruf und Studium vorzubereiten, wird das Fach „Political Economy“ bilingual (deutsch/englisch) unterrichtet. Das bedeutet, dass die vorwiegende Unterrichtssprache Englisch ist. Die Schüler üben so vertiefend den Gebrauch der englischen Sprache im Kontext komplexer Sachtexte. Die Leistungsbewertung erfolgt dabei wie im deutschsprachigen Politikunterricht ohne Bewertung der Englischkenntnisse, so dass die Schüler ihre Kenntnisse der Sprache in einem angstfreien Raum vertiefen können.

Zudem kommt dem Fach eine besondere Bedeutung im Rahmen der Medienkunde zu, da es mit Unterstützung der schuleigenen iPads unterrichtet wird und so auf den Gebrauch digitaler Medien auch in der Oberstufe vorbereitet.


Inhaltsfeld
lt. Kernlehrplan
Konkretisierte Inhaltsfelder / Themenbereiche • Sachkompetenzbezug
Pk 8
Grundlagen des Wirtschaftsgeschehens

Themenbereiche

  • Grundzüge unserer Wirtschaftsordnung: die soziale Marktwirtschaft / die Funktionen des Staates in einer marktwirtschaftlich organisierten Volkswirtschaft
  • Formen und Funktionen von Unternehmen: Bild des Unternehmers/Managers; private vs. öffentliche Unternehmen; Unternehmensgründungen; Rechtsformen und innerbetriebliche Arbeitsbereiche; Fragen der Mitbestimmung

Sachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler ...
  • erläutern die Grundprinzipien, Möglichkeiten und Probleme der Marktwirtschaft und beschreiben den Wirtschaftskreislauf sowie die Funktionen des Geldes,
  • unterscheiden zwischen qualitativem und quantitativem Wachstum und erläutern das Konzept der nachhaltigen Entwicklung.

Pk 9
Zukunft von Arbeit und Beruf in einer sich verändernden Industrie-, Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft

Themenbereiche

  • Wirtschaft und Arbeitswelt im Wandel; Konsequenzen für die Berufsorientierung
  • Jugendliche und Ihre Zukunft in Familie und Beruf: Berufsorientierung, Interessenerkundung, Stärken herausfinden, Entscheidungswege vorbereiten, Berufserkundung, Berufswahlvorbereitung
  • Betreuung der für die Klasse 9 obligatorischen kAoA-Bausteine ("kein Abschluss ohne Anschluss); v.a. Portfolio-Arbeit und Berufswahlberatung

Sachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler ...
  • erläutern die Bedeutung von Qualifikationen für die Berufschancen auf dem Arbeitsmarkt,
  • legen Wege sowie Chancen und Risiken der unternehmerischen Selbstständigkeit dar.

Pk 11
Einkommen und soziale Sicherung zwischen Leistungsprinzip und sozialer Gerechtigkeit

Themenbereiche

  • Soziale Ungleichheit: Armutsrisiken und Streit um die soziale Gerechtigkeit
  • Aufbau des Sozialstaats
  • Probleme der Sozialpolitik im Zeichen des demografischen Wandels

Sachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler ...
  • erläutern Grundsätze des Sozialstaatsprinzips und legen die wesentlichen Säulen der sozialen Sicherung sowie die Probleme des Sozialstaates (Finanzierbarkeit, Generationengerechtigkeit etc.) dar,
  • analysieren Dimensionen sozialer Ungleichheit und Armutsrisiken in der gegenwärtigen Gesellschaft exemplarisch.

Pk 14
Internationale Politik
im Zeitalter der Globalisierung
-
hier: Ökonomische
Schwerpunktsetzung

Themenbereiche

  • Ursachen, Merkmale und Folgen der Globalisierung
  • Spannungsfeld Ökologie / Ökonomie

Sachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler ...
  • analysieren die Bedeutung und die Herausforderungen des Globalisierungsprozesses für den Wirtschaftstandort Deutschland exemplarisch.

Erdkunde
Globalisierung (Definition, Globalsierung der Produktion, Global Cities, Chancen und Risiken)

Themenbereiche

  • Globalisierung der Wirtschaft (z.B. die Reise der Jeans)
  • Globale Disparitäten
  • Ökonomische Supermacht China
  • Handel

Sachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler ...
  • stellen den durch demographische Prozesse, Migration und Globalisierung verursachten Wandel im städtischen und ländlichen Räumen dar
  • erklären Strukturen und Funktionen von Städten unterschiedlicher Bedeutung in Industrie- und Entwicklungsländern als Ergebnis unterschiedlicher Einflüsse und (Nutzungs-)Interessen
  • nutzen ihre Kenntnisse über den Bedeutungswandel der Standortfaktoren in den drei Wirtschaftssektoren zur Erklärung des Strukturwandels und der zunehmenden Verflechtung von Wirtschaftsregionen und damit verbundener Abhängigkeiten

Erdkunde
Klimawandel als globale Herausforderung

Themenbereiche

  • Der ökologische Fußabdruck
  • Nachhaltige Produktion
  • Essionshandel

Sachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler ...
  • stellen einen Zusammenhang zwischen den naturgeographischen Bedingungen, unterschiedlichen Produktionsfaktoren und deren Wirtschaftspolitik her und zeigen damit verbundene Konsequenzen für die (landwirtschaftliche) Produktion auf.

Kompetenzerwartungen in den Jahrgangsstufen 7 bis 9

Sachkompetenzen

Die Schülerinnen und Schüler
  • legen das Konzept des Rechts- bzw. demokratischen Verfassungsstaates (einschließlich der Verfassungsorgane) differenziert dar und beschreiben die Rolle des Bürgers in der Demokratie - insbesondere unterschiedliche Formen politischer Beteiligung,
  • erklären die Funktion und Bedeutung von Wahlen und Institutionen im demokratischen System,
  • erläutern Ursachen und Erscheinungsformen sowie Abwehrmöglichkeiten im Bereich des politischen Extremismus und der Fremdenfeindlichkeit,
  • erläutern Grundsätze des Sozialstaatsprinzips und legen die wesentlichen Säulen der sozialen Sicherung sowie die Probleme des Sozialstaates (Finanzierbarkeit, Generationengerechtigkeit etc.) dar,
  • analysieren Dimensionen sozialer Ungleichheit und Armutsrisiken in der gegenwärtigen Gesellschaft exemplarisch,
  • erläutern die Grundprinzipien, Möglichkeiten und Probleme der Marktwirtschaft und beschreiben den Wirtschaftskreislauf sowie die Funktionen des Geldes,
  • unterscheiden zwischen qualitativem und quantitativem Wachstum und erläutern das Konzept der nachhaltigen Entwicklung,
  • analysieren die Bedeutung und di eHerausforderungen des Globalisierungsprozesses für den Wirtschaftstandort Deutschland exemplarisch,
  • erläutern die Bedeutung von Qualifikationen für die Berufschancen auf dem Arbeitsmarkt,
  • legen Wege sowie Chancen undRisiken der unternehmerischen Selbstständigkeit dar,
  • beschreiben die Chancen und Risiken neuer Technologien für die Bereiche Politik,Wirtschaft und Gesellschaft,
  • erörtern die Entwicklung, die Chancen sowie die zentralen Probleme der EU an ausgewählten Beispielen,
  • erläutern am Beispiel eines Konfliktes Grundlagen der Friedens- und Sicherheitspolitik.

Methodenkompetenzen

Die Schülerinnen und Schüler
  • definieren eingeführte Fachbegriffe korrekt und wenden diese kontextbezogen an,
  • nutzen verschiedene - auch neue - Medien zielgerichtet zur Recherche, indem sie die Informationsangebote begründet auswählen und analysieren,
  • präsentieren Ergebnisse von Lernvorhaben und Projekten zielgruppenorientiert und strukturiert - ggf. auch im öffentlichen Rahmen,
  • nutzen verschiedene Visualisierungs- und Präsentationstechniken auch unter Zuhilfenahme neuer Medien sinnvoll,
  • wenden ausgewählte Fachmethoden an, indem sie z.B. eine Umfrage sinnvoll konzipieren, durchführen und auch mithilfe neuer Medien auswerten,
  • handhaben grundlegende Methoden und Techniken der politischen Argumentation sachgerecht und reflektieren die Ergebnisse z.B. im Rahmen einer Pro-Contra-Debatte,
  • führen grundlegende Operationen der Modellbildung - z.B. bezüglich des Wirtschaftskreislaufs - durch,
  • planen das methodische Vorgehen zu einem Arbeitsvorhaben und reflektieren Gruppenprozesse mithilfe metakommunikativer Methoden.

Urteilskompetenzen

Die Schülerinnen und Schüler
  • diskutieren problemorientiert über die Bedeutung von Wertorientierungen und begründen den eigenen Standpunkt,
  • beurteilen verschiedene wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Interessen hinsichtlich der zugrunde liegenden Wertmaßstäbe, hinsichtlich ihrer Verallgemeinerbarkeit bzw. universellen Geltungsmöglichkeit kriterienorientiert,
  • formulieren angemessene und konstruktive Kritik sowie Alternativen, zeigen multiperspektivische Zugänge auf und entwickeln für überschaubare und begrenzte Problemkonstellationen und Konflikte Lösungsoptionen,
  • entwickeln unter Rückgriff auf selbstständiges, methodenbewusstes und begründetes Argumentieren einen rationalen Standpunkt bzw. eine rationale Position, wählen Handlungsalternativen in politischen Entscheidungssituationen und legen den Verantwortungsgehalt der getroffenen Entscheidung dar,
  • reflektieren wirtschaftliche Entscheidungen und analysieren diese hinsichtlich ihrer ökonomischen Rationalität, ihrer Gemeinwohlverpflichtung, ihrer Wirksamkeit sowie ihrer Folgen und entwerfen dazu Alternativen,
  • reflektieren medial vermittelte Botschaften und beurteilen diese auch mit Blick auf dahinterliegende Interessen,
  • prüfen benutzte Kriterien und Sachverhalte durch neue Informationen und Gesichtspunkte, erweitern Detailurteile zu einem Gesamturteil und reflektieren den gesamten Prozess der Urteilsbildung,
  • unterscheiden in einem politischen Entscheidungsfall die verschiedenen Politikdimensionen (Inhalt, Form, Prozess).

Handlungskompetenzen

Die Schülerinnen und Schüler
  • vertreten die eigene Positionen auch in der Auseinandersetzung mit kontroversen Sichtweisen in angemessener Form im (schul-)öffentlichen Raum und bereiten ihre Ausführungen mit dem Ziel der Überzeugung oder Mehrheitsfindung auch strategisch auf bzw. spitzen diese zu,
  • erkennen andere Positionen, die mit ihrer eigenen oder einer angenommenen Position konkurrieren, und bilden diese ggf. probeweise ab (Perspektivwechsel),
  • erstellen Medienprodukte (z.B. Leserbriefe, Plakate, computergestützte Präsentationen, Fotoreihen etc.) zu politischen, wirtschaftlichen und sozialen Sachverhalten und Problemlagen und setzen diese intentional ein,
  • gehen mit kulturellen und sozialen Differenzen reflektiert und tolerant um und sind sich dabei der eigenen interkulturellen Bedingtheit ihres Handelns bewusst,
  • stellen ihre eigenen Fähigkeiten und Interessen im Spannungsfeld gesellschaftlicher Anforderungen hinsichtlich der anstehenden Berufswahl/Berufsorientierung dar und bereiten entsprechende Entscheidungen vor bzw. leiten diese ein,
  • sind dazu in der Lage, in schulischen Gremien mitzuarbeiten und ihre Interessen wahrzunehmen,
  • besitzen die Fähigkeit, eigene Rechte und Beteiligungsangebote wahrzunehmen und mit anderen gemeinsame Lösungswege zu erproben,
  • setzen sich mit konkreten Aktionen und Maßnahmen für verträgliche Lern- undLebensbedingungen in der Schule und ggf. im außerschulischen Nahbereich ein,
  • werben argumentativ um Unterstützung für eigene Ideen.

Quelle: Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Kernlehrplan für das Gymnasium – Sekundarstufe I (G8) in NRW. Politik/ Wirtschaft, Frechen: Ritterbach, 2007, S. 23 – 33.


Autorisation: Fachkonferenz Sozialwissenschaften
Letzte Änderung: 23.09.2016