Schulprogramm Biologie Vorwort SII
Schulinterner Lehrplan für das Fach Biologie - Didaktische Konzeption Sekundarstufe II

Das Fach Biologie vermittelt in der gymnasialen Oberstufe ein tiefer gehendes biologisches Grundlagenwissen


und trägt zu einem naturwissenschaftlich fundierten Weltverständnis bei.

Der Unterricht in der gymnasialen Oberstufe setzt die Arbeit der Sekundarstufe I fort. Die dort erworbenen konzeptbezogenen und prozessbezogenen → Kompetenzen werden weiter ausgebaut und vertieft, nun auf einem höheren Komplexitäts- und Anspruchsniveau.
Auch das Lernen in Kontexten spielt weiterhin eine wichtige Rolle. Biologische Phänomene und Fragestellungen werden hier in interdisziplinäre Zusammenhänge eingebunden und Praxisbezüge hergestellt wie z.B. in den Schwerpunktvorhaben.

Intensiver als in der Sekundarstufe I ist die Erarbeitung von Sachkenntnissen mit der Vermittlung von Fachmethoden und Verfahrenstechniken verknüpft. Der Unterricht leitet zu einem genauen praktischen naturwissenschaftlichen Arbeiten an und macht die Notwendigkeit einer kritischen Ergebnisanalyse bewusst. Die Reflexion und Diskussion der Verfahren der naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung trägt zu einer wissenschaftpropädeutischen Ausrichtung bei. Die Schülerinnen und Schüler erwerben über das somit gewonnene breite Verständnis von biologischen Systemen eine allgemeine Studierfähigkeit. Die erworbenen Kenntnisse lassen sich auch auf berufliche Bereiche und Situationen übertragen und dort anwenden. Somit eröffnet der Biologieunterricht gleichzeitig Einblicke in die Berufswelt. [...]

Der Biologieunterricht vermittelt außerdem eine Vielzahl von allgemeinen Kompetenzen, denn gerade in der Biologie sind Anschaulichkeit, Problemaufwurf aus dem Lebensumfeld, Lösungsstrategien und Handlungsorientierung durch die direkte Begegnung mit Begreifbarem und durch Möglichkeiten konkreten Tuns immanent enthalten. Der Nachvollzug der naturwissenschaftlichen Vorgehensweise ermöglicht Schülerinnen und Schülern,  problemlösende Denk- und Lernstrategien zu entwickeln, die ihnen auch in anderen Lebens- und Berufzusammenhängen hilfreich sind. Die Anleitung zum selbsttätigen Erarbeiten von Kenntnissen, Forschen und Finden bereitet auf lebenslanges Lernen vor. [...]

Viele Sachzusammenhänge in der Biologie werden erst durch modellhaftes Betrachten verständlich. Die Entwicklung und Anwendung solcher Modellvorstellungen schult das abstrakte Denkvermögen und erfordert kreative Vorgehensweisen.

Die komplexen Unterrichtsgegenstände der Biologie erfordern zwangsläufig eine klare, fachspezifische verbale und schriftliche Darstellungsweise. Aufgabe des Unterrichts ist es, Gelerntes zu vergleichen, zu klassifizieren und durch geeignete Begriffsbeziehungen zu vernetzen. So lernen die Schülerinnen und Schüler einerseits eine angemessene Fachsprache, andererseits werden das schlussfolgernde Denken und die sprachliche Ausdrucksfähigkeit geschult.

In Partner- oder Gruppenarbeitsphasen (z.B. bei der Durchführung von Experimenten) sind die Schülerinnen und Schüler darauf angewiesen, sich über ihre Vorgehensweise zu verständigen, eigenverantwortlich Aufgaben zu übernehmen und gemeinsam Lösungswege zu finden und sie zu verfolgen. Sie lernen in einem Team zu arbeiten und erwerben dadurch wichtige kommunikative und soziale Kompetenzen.

Quelle: Ministerium für Schule, Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.). 1999. „Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe II - Gymnasium / Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen“. Schriftenreihe Schule in NRW. Heft 4722. Frechen: Ritterbach, S. 5-7



Autorisation: Fachkonferenz Biologie
Letzte Änderung: 23.10.2012