Schulprogramm Biologie Kompetenzerwerb SI
Schulinterner Lehrplan für das Fach Biologie - Kompetenzerwerb im Biologieunterricht der Sekundarstufe I

Die im Folgenden beschriebenen Kompetenzen und deren Einbindung in Stufen der Lernprogression stellen verbindliche Standards für das Fach Biologie dar.
  • Sie beschreiben die Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sich im Unterricht bis zum Ende der Sekundarstufe I kumulativ entwickeln sollen.
  • Sie dienen den Lehrerinnen und Lehrern als Zielorientierung.
  • Gleichzeitig definieren sie, welche Voraussetzungen im nachfolgenden Fachunterricht der gymnasialen Oberstufe erwartet werden können.
  • Die formulierten Kompetenzen beschreiben erwartete Ergebnisse des Lernens und nicht Themen für den Unterricht. [...] (MSW 2008, S. 15).

Konzeptbezogene Kompetenzen

  • beschreiben die Inhaltsdimension und legen das Fachwissen fest.
  • werden in die folgenden 3 Basiskonzepte eingebunden und vernetzt gesichert:
    1. System
    2. Struktur und Funktion
      • Stoff- und Energieumwandlung
      • Steuerung und Regelung
      • Information und Kommunikation
      • Reproduktion und Vererbung
      • Variabilität und Angepasstheit
    3. Entwicklung

Prozessbezogene Kompetenzen

  • beschreiben die Handlungsdimension und beziehen sich auf naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen
  • sind unterteilt in die 3 Bereiche:
    1. Erkenntnisgewinnung
    2. Kommunikation
    3. Bewertung
(im Detail nachzulesen unter Stufen 5 und 6 bzw. Stufen 8 und 9)


Stufen der Lernprogression zum Basiskonzept „System [Sy]“
Am Ende der Stufe 6
Bis Ende der Stufe 9

Stufe I Stufe II
Das Systemkonzept ist so weit entwickelt, dass einfache Zusammenhänge auf phänomenologischer Ebene dargestellt werden können. Schülerinnen und Schüler ...

Das Systemkonzept ist so weit entwickelt, dass komplexere Zusammenhänge auf phänomenologischer Ebene erklärt werden können. Schülerinnen und Schüler ...
Das Systemkonzept ist so weit entwickelt, dass funktionale Zusammenhänge formalisiert erklärt und Vorhersagen getroffen werden können. Schülerinnen und Schüler ...
  • beschreiben Zellen als räumliche Einheiten, die aus verschiedenen Bestandteilen aufgebaut sind. [Sy6_1]
  • beschreiben einzellige Lebewesen und begründen, dass sie als lebendige Systeme zu betrachten sind (Kennzeichen des Lebendigen). [Sy9_1]
  • beschreiben die Zelle und die Funktion ihrer wesentlichen Bestandteile ausgehend vom lichtmikroskopischen Bild einer Zelle. [Sy9_2]
  • beschreiben Organe und Organsysteme als Bestandteile des Organismus und erläutern ihr Zusammenwirken, z. B. bei Atmung, Verdauung, Muskeln. [Sy6_2]
  • beschreiben das Zusammenleben in Tierverbänden, z. B. einer Wirbeltierherde oder eines staatenbildenden Insekts. [Sy9_3]
  • stellen das Zusammenwirken von Organen und Organsystemen beim Informationsaustausch dar, u. a. bei einem Sinnesorgan und bei der hormonellen Steuerung. [Sy9_4]
  • beschreiben Wechselwirkungen verschiedener Organismen untereinander und mit ihrem Lebensraum. [Sy6_3]
  • beschreiben die für ein Ökosystem charakteristischen Arten und erklären deren Bedeutung im Gesamtgefüge. [Sy9_5]
  • beschreiben die stofflichen und energetischen Wechselwirkungen an einem ausgewählten Ökosystem und in der Biosphäre. [Sy9_6]
  • beschreiben die Bedeutung von Licht, Temperatur, Wasser und Mineralsalzen für Pflanzen bzw. Nährstoffen für Tiere. [Sy6_4]
  • erklären die Bedeutung ausgewählter Umweltbedingungen für ein Ökosystem z. B. Licht, Temperatur, Feuchtigkeit. [Sy9_7]
  • beschreiben Merkmale der Systeme Zelle, Organ und Organismus insbesondere in Bezug auf die Größenverhältnisse und setzen verschiedene Systemebenen miteinander in Beziehung. [Sy6_5]
  • beschreiben die Merkmale von biologischen Systemen mit den Aspekten: Systemgrenze, Stoffaustausch und Energieaustausch, Komponenten und Systemeigenschaften. [Sy9_8]
  • erklären Zusammenhänge zwischen den Systemebenen Molekül, Zellorganell, Zelle, Gewebe, Organ, Organsystem, Organismus. [Sy9_9]
  • erläutern die Zusammenhänge von Organismus, Population, Ökosystem und Biosphäre. [Sy9_10]
  • beschreiben die Bedeutung der Fotosynthese für das Leben von Pflanzen und Tieren. [Sy6_6]
  • beschreiben verschiedene Nahrungsketten und -netze. [Sy9_11]
  • beschreiben den Kohlenstoffkreislauf. [Sy9_12]
  • beschreiben den Energiefluss in einem Ökosystem. [Sy9_13]
  • beschreiben die Wirkung der UV- Strahlen auf die menschliche Haut, nennen Auswirkungen und entsprechende Schutzmaßnahmen. [Sy6_7]
  • beschreiben den Treibhauseffekt, seine bekannten Ursachen und beschreiben seine Bedeutung für die Biosphäre. [Sy9_14]
  • stellen die Veränderungen von Lebensräumen durch den Menschen dar und erläutern die Konsequenzen für einzelne Arten. [Sy6_8]
  • beschreiben Eingriffe des Menschen in Ökosysteme und unterscheiden zwischen ökologischen und ökonomischen Aspekten. [Sy9_15]
  • beschreiben den Schutz der Umwelt und die Erfüllung der Grundbedürfnisse aller Lebewesen sowie künftiger Generationen als Merkmale nachhaltiger Entwicklung. [Sy9_16]

Stufen der Lernprogression zum Basiskonzept „Struktur und Funktion [SF]“
Am Ende der Stufe 6
Bis Ende der Stufe 9

Stufe I Stufe II
Die Vorstellungen über Zusammenhänge von Struktur und Funktion sind so weit entwickelt, dass einfache Beziehungen auf phänomenologischer Ebene dargestellt werden können. Schülerinnen und Schüler ...

Die Vorstellungen über Zusammenhänge von Struktur und Funktion sind so weit entwickelt, dass Beziehungen im Hinblick auf (Teil- )Konzepte erklärt werden können. Schülerinnen und Schüler ...
Die Vorstellungen über Zusammenhänge von Struktur und Funktion sind so weit entwickelt, dass Beziehungen im Hinblick auf verschiedene (Teil-) Konzepte erklärt und Vorhersagen getroffen werden können. Schülerinnen und Schüler ...
  • bezeichnen die Zelle als funktionellen Grundbaustein von Organismen. [SF6_1]
  • beschreiben verschieden differenzierte Zellen von Pflanzen und Tieren und deren Funktion innerhalb von Organen. [SF9_1]
  • beschreiben die im Lichtmikroskop beobachtbaren Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen tierlichen und pflanzlichen Zellen und beschreiben die Aufgaben der sichtbaren Bestandteile: Zellkern, Zellplasma, Zellmembran, Zellwand, Vakuole, Chloroplasten. [SF6_2]
  • beschreiben typische Merkmale von Bakterien (Wachstum, Koloniebildung, Bau). [SF9_2]
  • beschreiben Bau (Hülle, Andockstelle, Erbmaterial) und das Prinzip der Vermehrung von Viren (benötigen Wirt und seinen Stoffwechsel). [SF9_3]
  • nennen verschiedene Blütenpflanzen, unterscheiden ihre Grundorgane und nennen deren wesentliche Funktionen. [SF6_3]

  • unterscheiden zwischen Sporen- und Samenpflanzen, Bedeckt- und Nacktsamern und kennen einige typische Vertreter dieser Gruppen. [SF9_4]
  • beschreiben Aufbau und Funktion des menschlichen Skeletts und vergleichen es mit dem eines anderen Wirbeltiers. [SF6_4]
  • beschreiben exemplarisch den Unterschied zwischen einem Wirbeltier und Wirbellosen, z. B. Insekten, Schnecken. [SF6_5]

  • beschreiben und erklären den menschlichen Blutkreislauf und die Atmung sowie deren Bedeutung für den Nährstoff-, Gas- und Wärmetransport durch den Körper. [SF6_6]
  • beschreiben und erklären das Prinzip der Zellatmung als Prozess der Energieumwandlung von chemisch gebundener Energie in andere Energieformen. [SF9_5]
  • beschreiben die Fotosynthese als Prozess zum Aufbau von Glucose aus Kohlenstoffdioxid und Wasser mit Hilfe von Lichtenergie unter Freisetzung von Sauerstoff. [SF6_7]
  • erklären das Prinzip der Fotosynthese als Prozess der Energieumwandlung von Lichtenergie in chemisch gebundene Energie. [SF9_6]
  • beschreiben den Weg der Nahrung bei der Verdauung und nennen die daran beteiligten Organe. [SF6_8]
  • stellen modellhaft die Wirkungsweise von Enzymen dar (Schlüssel- Schloss- Prinzip). [SF9_7]
  • beschreiben die Bedeutung von Nährstoffen, Mineralsalzen, Vitaminen, Wasser und Ballaststoffen für eine ausgewogene Ernährung und unterscheiden Bau- und Betriebsstoffe. [SF6_9]
  • beschreiben die Bedeutung einer vielfältigen und ausgewogenen Ernährung und körperlicher Bewegung. [SF6_10]
  • vergleichen den Energiegehalt von Nährstoffen. [SF9_8]
  • beschreiben die Nahrungspyramide unter energetischem Aspekt. [SF9_9]

  • beschreiben Aufbau und Funktion von Auge oder Ohr und begründen Maßnahmen zum Schutz dieser Sinnesorgane. [SF6_11]
  • beschreiben die Zusammenarbeit von Sinnesorganen und Nervensystem bei Informationsaufnahme, -weiterleitung und -Verarbeitung. [SF6_12]

  • beschreiben den Aufbau des Nervensystems einschließlich ZNS und erklären die Funktion im Zusammenwirken mit Sinnesorganen und Effektor (Reiz- Reaktionsschema). [SF9_10II]
  • beschreiben das Prinzip des eigenen Lernvorganges über einfache Gedächtnismodelle. [SF9_11II]
  • beschreiben Vorgänge der Kommunikation zwischen Lebewesen an einem Beispiel (z. B. innerhalb eines Rudels). [SF6_13)

  • beschreiben und vergleichen Geschlechtsorgane von Mann und Frau und erläutern deren wesentliche Funktion. [SF6_14]
  • unterscheiden zwischen primären und sekundären Geschlechtsmerkmalen. [SF6_15]


  • beschreiben und erläutern typische Erbgänge an Beispielen. [SF9_13II]
  • wenden die Mendelschen Regeln auf einfache Beispiele an. [SF9_14II

  • vergleichen Ei- und Spermienzelle und beschreiben den Vorgang der Befruchtung. [SF6_16]
  • beschreiben Chromosomen als Träger der genetischen Information und deren Rolle bei der Zellteilung. [SF9_15]
  • beschreiben vereinfacht den Vorgang der Umsetzung vom Gen zum Merkmal an einem Beispiel (Blütenfarbe, Haarfarbe). [SF9_16]
  • nennen Möglichkeiten der Empfängnisverhütung. [SF6_17]
  • benennen Vor- und Nachteile verschiedener Verhütungsmethoden. [SF9_17]

  • nennen wesentliche Bestandteile des Immunsystems und erläutern ihre Funktionen (humorale und zelluläre Immunabwehr). [SF9_18]
  • beschreiben die Antigen-Antikörper-Reaktion und erklären die aktive und passive Immunisierung. [SF9_19]

  • erklären die Wirkungsweise der Hormone bei der Regulation zentraler Körperfunktionen am Beispiel Diabetes mellitus und Sexualhormone (Sexualerziehung). [SF9_20]
  • beschreiben in einem Lebensraum exemplarisch die Beziehung zwischen Tier- und Pflanzenarten auf der Ebene der Produzenten und Konsumenten. [SF6_18]
  • erklären die Wechselwirkung zwischen Produzenten, Konsumenten und Destruenten und erläutern ihre Bedeutung im Ökosystem. [SF9_21I]
  • beschreiben und erklären das dynamische Gleichgewicht in der Räuber-Beute-Beziehung. [SF9_22I]
  • beschreiben exemplarisch den Energiefluss zwischen den einzelnen Nahrungsebenen. [SF9_23II]

  • stellen einzelne Tier- und Pflanzenarten und deren Angepasstheit an den Lebensraum und seine jahreszeitlichen Veränderungen dar. [SF6_1]
  • erklären Angepasstheiten von Organismen an die Umwelt und belegen diese, z. B. an Schnabelformen-Nahrung, Blüten-Insekten. [SF9_24]


Stufen der Lernprogression zum Basiskonzept „Entwicklung [E]“
Am Ende der Stufe 6
Bis Ende der Stufe 9

Stufe I Stufe II
Das Konzept Entwicklung ist so weit entwickelt, dass einfache Zusammenhänge auf phänomenologischer Ebene dargestellt werden können. Schülerinnen und Schüler ...
Das Konzept Entwicklung ist so weit entwickelt, dass komplexere Zusammenhänge auf phänomenologischer Ebene erklärt werden können. Schülerinnen und Schüler ...
Das Konzept Entwicklungist so weit entwickelt, dass funktionale Zusammenhänge erklärt und Vorhersagen getroffen werden können. Schülerinnen
  • erklären die Bedeutung von Zellteilung für das Wachstum. [E6_1]
  • beschreiben vereinfacht den Vorgang der Mitose und erklären ihre Bedeutung. [E9_1]

  • beschreiben das Prinzip der Meiose am Beispiel des Menschen und erklären ihre Bedeutung. [E9_2]

  • beschreiben die Individualentwicklung des Menschen. [E6_2]
  • beschreiben und vergleichen die Individualentwicklung ausgewählter Wirbelloser und Wirbeltiere. [E6_3]

  • beschreiben Befruchtung, Keimesentwicklung, Geburt sowie den Alterungsprozess und den Tod als Stationen der Individualentwicklung des Menschen. [E9_3II]



  • beschreiben vereinfacht diagnostische Verfahren in der Medizin. [E9_4II]
  • beschreiben die Entwicklung von Pflanzen. [E6_4]

  • nennen die Verschmelzung von Ei- und Spermienzelle als Merkmal für geschlechtliche Fortpflanzung bei Menschen und Tieren. [E6_5]

  • beschreiben Formen geschlechtlicher und ungeschlechtlicher Fortpflanzung bei Pflanzen. [E6_6]

  • erklären die Bedeutung des Generations- und Wirtswechsels am Beispiel eines ausgewählten Endoparasiten z. B. Malariaerreger. [E9_5II]

  • beschreiben exemplarisch Organismen im Wechsel der Jahreszeiten und erklären die Angepasstheit (z.B. Überwinterung unter dem Aspekt der Entwicklung). [E6_7]
  • beschreiben ein ausgewähltes Ökosystem im Wechsel der Jahreszeiten. [E9_6I]



  • beschreiben die langfristigen Veränderungen von Ökosystemen. [E9_7]
  • beschreiben und bewerten die Veränderungen von Ökosystemen durch Eingriffe des Menschen. [E9_8]
  • beschreiben die Veränderung von Wild- zu Nutzformen an einem Beispiel. [E6_8]

  • beschreiben und erklären die stammesgeschichtliche Verwandtschaft ausgewählter Pflanzen oder Tiere. [E9_9]
  • beschreiben die Abstammung des Menschen. [E9_10]

  • stellen die Angepasstheit einzelner Tier- und Pflanzenarten an ihren spezifischen Lebensraum dar. [E6_9]

  • nennen Fossilien als Belege für Evolution. [E9_11)
  • erläutern an einem Beispiel Mutationen und Selektion als Beispiele von Mechanismen der Evolution (z. B. Vogelschnäbel). [E9_12II]

  • nennen die Vererbung als Erklärung für Ähnlichkeiten und Unterschiede von Eltern und Nachkommen auf phänotypischer Ebene. [E6_10]

  • beschreiben den Unterschied zwischen Mutation und Modifikation. [E9_13II]

  • beschreiben an einem Beispiel die Umgestaltung der Landschaft durch den Menschen. [E9_14I]

  • bewerten Eingriffe des Menschen im Hinblick auf seine Verantwortung für die Mitmenschen und die Umwelt. [E9_15II]


Autorisation: Fachkonferenz Biologie
Letzte Änderung: 29.01.2014