Schulprogramm Entwicklungsprojekte Latein „aktiv“ Kurzbeschreibung
Entwicklungsprojekt „Latein aktiv“

Das Vorhaben

Es ist vorgesehen, im Wahlpflichtbereich II zwei verschiedene Arten des Lateinlernens anzubieten: „Latein klassisch“ und „Latein aktiv“. Ziel beider Kurse ist der Erwerb des Latinums (gemäß Vereinbarung der KMK vom 22.09.2005) am Ende der Jahrgangsstufe Q2. Die beiden zunächst getrennten Kurse sollen in der Phase der kontinuierlichen Originallektüre zusammengelegt werden, entweder innerhalb der Einführungsphase, spätestens aber nach drei Lernjahren zu Beginn des ersten Jahres der Qualifikationsphase. Es handelt sich nicht um die Einführung eines neuen Faches, sondern um die Aufsplittung der beiden bereits bestehenden Diff-Kurse in zwei verschiedene Arten der Sprachvermittlung mit jeweils unterschiedlicher Didaktik und Methodik.

Die Begründung

Unübersehbar ist, dass sich in der neueren fachwissenschaftlichen und -didaktischen Diskussion Beiträge mehren, die die momentan im Schulunterricht vorherrschende Praxis des vornehmlich kognitiv-analytischen Zugangs zur lateinischen Sprache als zu einseitig kritisieren. Der Ruf nach einem wieder mehr aktiven, produktionsorientierten Spracherwerb, nach einer Neuentdeckung des Lateinischen als „Sprache“ im Vollsinn des Wortes wird zunehmend lauter. Nicht alle, aber eindeutig erfolgreiche Ansätze des modernen Fremdsprachenunterrichts werden übertragen.

Die Methodik

Die Methodik im Sprachlehrgang „Latein aktiv“ beruht auf drei Säulen.
  • Latine scribere: Lateinische Texte werden nicht nur gelesen und übersetzt, sondern von Anfang an wie im modernen Fremdsprachen-Unterricht aktiv produziert.
  • Via naturalis: Die natürliche bzw. direkte Methode zielt auf ein unmittelbares, mehrkanaliges, einsprachig-intralinguales Verständnis des Lateinischen.
  • Latine loqui: Das Lateinsprechen ist nicht das Ziel, aber ein motivierendes und unterstützendes Mittel zur Verinnerlichung frequenter Sprachstrukturen.

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Das Lehrwerk

Das Lehrwerk Lingua Latina per se illustrata des dänischen Altphilologen Hans H. Ørberg, welches insbesondere in Italien (z.B. an der Sprachakademie Vivarium Novum in Rom), in den USA und vielfältig im skandinavischen Raum eingesetzt wird, ist das weltweit erste Lehrbuch, welches auf der Basis der „natural method" die lateinische Sprache konsequent einsprachig vermittelt. Alle Lektionstexte sind so verfasst, dass neue lateinische Wörter unmittelbar aus dem Kontext erschlossen und verstanden werden können. Auch die Erklärung der Grammatik und alle Übungen sind konsequent einsprachig (lateinisch) konzipiert.



Autorisation: Projektleitung
Letzte Änderung: 10.03.2015