Schulprogramm Außerunterrichtliches Jungenförderung
Projekt „Herausforderung“

Was bedeutet „Herausforderung“?

Herausforderungen dienen der Entwicklung von vielfältigen Fertigkeiten. Werden diese in einer Gruppe unter besonderen Bedingungen bewältigt, ergeben sich für die Schüler vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten, z.B. realistische Selbsteinschätzung, Selbstorganisation, Motivation, Kommunikation und Kooperation, Teamwork und Durchhaltevermögen.

Die Schüler bekommen die Chance, sich außerhalb des schulischen Umfeldes alters- und geschlechtstypische Fertigkeiten auf einer Wandertour anzueignen und die Herausforderungen in und mit der Gruppe anzunehmen und zu bewältigen.

Eine Herausforderung ist sicherlich auch der unbedingte Verzicht auf jegliche Art von elektronischen Geräten (Handy, Spielekonsole, MP3-Spieler; ausgenommen Digitalkamera). Diese und alle anderen elektronischen Geräte dürfen auf dieser Wanderung nicht mitgenommen werden.

Wer wird an dem Projekt teilnehmen?

An dem Projekt können insgesamt 20 Jungen der Jahrgangsstufen 7 bis 9 teilnehmen. Interessierte Schüler bewerben sich auf einen der Plätze und können sich anschließend obligatorisch anmelden. Neben einer einseitigen, schriftlichen Bewerbung über die Motivation zur Teilnahme, den Erwartungen an das Projekt und dem Einbringen eigener Ideen, werden zudem die körperlichen Voraussetzungen – zur Gewährleistung der Sicherheit – berücksichtigt. Verbindlich ist zudem die Teilnahme an der regelmäßig stattfindenden Wander-AG (praktische und theoretische Vorbereitung).

Die Bewerbung um einen Platz garantiert noch nicht die Teilnahme. Bei nicht erfolgreicher Bewerbung wird keine Begründung seitens der Koordinatoren oder der Schule erfolgen.

Wann wird das Projekt stattfinden und wie lange dauert es?

Das Projekt findet in der Pilotphase in den Pfingstferien (Mitte Mai) statt. Insgesamt sind fünf Tage und vier Nächte für das Projekt eingeplant.

Wo soll das Projekt stattfinden?

Die Wanderung findet in der naturbelassenen, landschaftlich reizvollen und wenig bewohnten Südeifel statt. Voraussichtlich wird es von Trier aus zunächst Richtung Kordel, dann weiter über Bruch bis nach Kloster Himmerod und Manderscheid gehen. Aufgrund von nicht planbaren äußeren Einflüssen soll die Strecke nur als Rahmen gelten bzw. als zeitunabhängige Basisstationen dienen.

Gibt es ein Kostenlimit?

Die Kosten sollen unter 200 Euro pro Teilnehmer liegen. Zurzeit wird an einer Kostendämpfung durch finanzielle Unterstützung durch das Jugendamt Hemer gearbeitet. Die Kosten setzen sich aus Hin-/Rückfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus, Bahn), Übernachtungen (Herberge, Campingplatz), Verpflegung und gegebenenfalls Eintritte zusammen. Nicht berücksichtigt sind Neuanschaffungen persönlicher Gegenstände. Auch hier wird das Jugendamt Hemer mit einer begrenzten Anzahl an Rucksäcken, Zelten, Schlafsäcken und Inlays, Outdoorjacken und Outdoor-Kochutensilien (alles zur Leihe) das Projekt unterstützen.

Wer bereitet das Projekt vor? Wer koordiniert es? Wer begleitet es?

Das Projekt wird in Teilen von den teilnehmenden Schülern sowie von zwei Kollegen des Woeste-Gymnasiums (Kai Hartel, Felix Tinnefeld) vorbereitet. Die Koordination liegt ebenfalls in den Händen der Schüler und der genannten Lehrkräfte. Als weitere (pädagogische) Begleitung wird unter Umständen noch ein im Bereich „Wanderungen mit Jugendlichen“ erfahrener Mitarbeiter des Jugendamtes Hemer teilnehmen.

Kontaktmöglichkeiten: hartel@woeste.org und tinnefeld@woeste.org

Gibt es Unterstützung bei der Vorbereitung des Projektes?

Das Projekt findet die breite Unterstützung des Kollegiums und der Schulleitung des Woeste-Gymnasiums. Auch das Jugendamt Hemer bietet diverse Unterstützungsmöglichkeiten an. Ansprechpartner sind die beiden Koordinatoren.

Des Weiteren werden in der Wander-AG alle wichtigen Themen zur Wanderung besprochen und erprobt.

Was ist der Unterschied zu einer normalen Klassenfahrt?

Das Projekt „Herausforderung“ wird zunächst für eine bunt gemischte Gruppe von Jungen aus den Jahrgangsstufen 7, 8 und 9 angeboten. Die Schüler werden in die Planung eingebunden und sollen während der Wanderung die auftretenden Herausforderungen als Gruppe bewältigen; sei es die Unterstützung der Mitwanderer bei Müdigkeit nach 20 km wandern mit Gepäck, die Zubereitung der Verpflegung, die Organisation einer Übernachtungsmöglichkeit bei Nichterreichen des angestrebten Zielortes oder die Bearbeitung von möglichen Konfliktsituationen.

Werden die Eindrücke und Erfahrungen präsentiert?

Ja! Wie genau diese Eindrücke und Erfahrungen den Schülern, Lehrern, Eltern, Großeltern, Geschwistern und der breiten Öffentlichkeit präsentiert werden, das wird mit den Teilnehmern vorab besprochen und festgelegt. An der Mitarbeit der Nachbearbeitung muss sich jedoch jeder Teilnehmer beteiligen.

Besteht für das Projekt eine Versicherung?

Das Projekt „Herausforderung“ ist von der Lehrer- und Schulkonferenz des Woeste-Gymnasiums als Lernformat der Jungenförderung genehmigt worden. Es handelt sich somit – obwohl außerhalb der offiziellen Schulzeit liegend – um eine Schulveranstaltung. Die Schüler sind daher über die Schule unfallversichert. Eine Haftpflichtversicherung seitens der Schule besteht hingegen nicht und muss von den Erziehungsberechtigten der teilnehmenden Schüler abgeschlossen werden (Dies ist in der Regel bereits der Fall).

Gibt es bereits Erfahrungen mit einem solchen Projekt?

Das Projekt „Herausforderung“ ist im Jahr 2013 ein Pilotprojekt des Woeste-Gymnasiums. Erfahrungen in den Bereichen des Wanderns, des Campings und der Begleitung von Jugendgruppen bestehen bei allen begleitenden Lehrkräften. Seitens der Mitarbeiter des Jugendamtes Hemer wurden und werden bereits gemachte Erfahrungen mit solchen Projekten ausgetauscht und in die Projektplanung eingebunden.

Warum macht man so etwas überhaupt?

Herausforderungen bieten sehr gute Möglichkeiten der Entwicklung von relevanten Fertigkeiten. Besonders Jungen in der Pubertät benötigen Herausforderung zur realistischen Einschätzung ihrer Fähigkeiten und zur Positionierung in der Gesellschaft. Die Fachliteratur zur Jungenpädagogik bietet diesbezüglich einen reichhaltigen Fundus an Informationen. Folgende Werke seien beispielhaft genannt:
  • SCHNACK, D./NEUTZLING, R. (2000): Kleine Helden in Not: Jungen auf der Suche nach Männlichkeit. Rororo-Verlag.
  • POLLACK, W.-F. (2010): Jungen: Was sie vermissen, was sie brauchen. Fischer Taschenbuch Verlag.
  • NEUBER, N. (2009): Supermann kann Seilchen springen: Bewegung, Spiel und Sport mit Jungen. Verlag Modernes Lernen.
Gemeinsam ist allen, dass sie die praktische Auseinandersetzung mit lebensweltnahen Bedingungen zur Entwicklungsförderung befürworten. Die Schaffung von Herausforderungen durch ein solches Wanderprojekt bietet sich daher besonders an und wird an zahlreichen Schulen in Deutschland bereits erfolgreich umgesetzt.

Ist es nicht wichtiger, die Themen des Rahmenplans abzuarbeiten?

Die Planung, Vorbereitung, Durchführung und anschließende Präsentation des Projektes deckt viele Rahmenplanvorgaben im methodischen Bereich ab. Während der Wanderung ergeben sich vielfältige Möglichkeiten der praxisnahen Thematisierung fachlicher Inhalte vor allem aus den Fachbereichen Biologie, Erdkunde und Geschichte, wie auch in der anschließenden Präsentation aus den Fachbereichen Deutsch und ITG.

Was können Eltern tun, um ihre Kinder zu unterstützen?

Liebe Eltern, machen Sie ihrem Kind Mut, diese Herausforderung anzunehmen und sich auf einen der begehrten Plätze zu bewerben. Ermöglichen Sie durch ihre Unterstützung ihrem Kind die Chance auf eine solche Herausforderung. Auch bei der Beschaffung der geeigneten Ausrüstung können sie ihrem Kind hilfreich zur Seite stehen.

Wie können Fragen geklärt, die Koordinatoren kennen gelernt werden?

Nach der Bewerbungsphase und Mitteilung an die teilnehmenden Schüler werden Kai Hartel und Felix Tinnefeld einen Informationsabend organisieren. Dann wird das Projekt ausführlich vorgestellt und können Fragen geklärt werden. Für Fragen vorab, z.B. zur Bewerbung, können die Koordinatoren per E-Mail kontaktiert werden.



Autoristation: Kai Hartel / Felix Tinnefeld
Letzte Änderung: 20.02.2013