12.11.2023

Schüler aus der Ukraine erholen sich in Hemer

Zwölf Jugendliche und ihre Lehrerinnen aus der Ukraine bleiben für drei Wochen in Hemer, um sich zu erholen und neue Freundschaften zu knüpfen. Am Woeste-Gymnasium wurden sie offiziell begrüßt.

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Drei Tage lang waren sie aus der Ukraine unterwegs, bis sie Hemer erreichten. Zwölf Jugendliche sollen sich vom Kriegsgeschehen erholen.
Drei Wochen raus aus dem schrecklichen Kriegsgeschehen und neue Kraft tanken: Zwölf Jugendliche und zwei Lehrerinnen aus dem ukrainischen Saporischschja verbringen drei Wochen im Rahmen des „Recreation Programms“ der UNESCO in Hemer. Am Dienstagabend sind sie nach dreitägiger Anreise über Polen und Berlin in Hemer angekommen und wurden am Mittwoch von Schulleiter Dr. Jörg Trelenberg und Bürgermeister Christian Schweitzer begrüßt.

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In der kleinen Aula war alles auf die Ankunft der Gruppe vorbereitet. Woeste-Schülerinnen und -schüler bereiteten den 12- bis 17-Jährigen einen musikalischen Empfang. Zudem überreichten sie allen schön gestaltete Willkommenskarten, über die sich die Gäste aus der Ukraine sehr freuten. „Wir freuen uns sehr, dass ihr nun drei Wochen in Hemer und raus dem Kriegsgeschehen seid. Es ist gut, dass es da jetzt eine Distanz gibt. Ich hoffe, ihr könnt neue Freundschaften knüpfen“, sagte der Schulleiter.

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UNESCO ermöglicht die Reisen zu anderen Projektschulen

Bürgermeister Christian Schweitzer sagte Unterstützung bei der Freizeitgestaltung zu. „Es ist eine sehr spezielle Situation. Meldet euch über eure Lehrerin und gebt durch, wie wir helfen und unterstützen können. Wir machen das sehr gerne und sind stolz, dass ihr hier seid“, so Hemers erster Bürger.

Das Recreation-Programm der UNESCO ermöglicht Kurzzeitaufenthalte für ukrainische Jugendliche an deutschen UNESCO-Projektschulen. Ukrainische Jugendliche, deren Eltern das Land nicht verlassen können oder auch nicht wollen, haben die Gelegenheit, an diesem dreiwöchigen Begegnungsprojekt teilzunehmen. In Hemer sind die meisten Jugendlichen in Gastfamilien untergebracht, die Lehrerinnen und ein paar Schüler wohnen die Zeit in einem Hotel.

„Es war nicht so leicht, an Gastfamilien zu kommen, denn viele trauen sich das nicht zu, weil sie einfach nicht wissen, was der Schüler oder die Schülerin in der Ukraine erlebt hat“, weiß Lehrerin Natascha Kreft. Durch die Erfahrungen von Gastfreundschaft, Solidarität, Spiel und Spaß sollen die Jugendlichen in ihrem Lebensmut und ihrem Vertrauen auf die Welt gestärkt werden.

Pläne mit UNESCO-Partnerschule in Odessa

Das Woeste-Gymnasium hatte bereits zu Beginn des Schuljahres einen Anlauf unternommen, sich am „Recreation Programm“ zu beteiligen und Jugendliche aus der UNESCO-Partnerschule in Odessa aufzunehmen. „Dazu ist es wegen der dortigen andauernden Luftangriffe leider nicht gekommen“, so Trelenberg. Jetzt aber ist die Freude über die Gäste aus der UNESCO-Projektschule, die den Namen „Zaporizhzhia Sichovyi Collegium“ trägt, groß. So werden die Jugendlichen einerseits zur Ruhe kommen, aber auch die Möglichkeit haben, Hemer und die Region kennenzulernen. So wird selbstverständlich der Sauerlandpark besucht, aber es geht zum Beispiel auch in den Wildwald Voßwinkel. „Morgen werden wir gemeinsam kochen. Die Europaschule hat uns ihre Küche zur Verfügung gestellt“, freut sich Natascha Kreft.

Zudem gibt es in dieser Zeit ein besonderes Kunstprojekt, initiiert von Angela Böckmann-Hannibal. So wird gemeinschaftlich ein großes Mosaik entstehen. Ein Teil soll als Erinnerung an die gemeinsame Zeit im Woeste-Gymnasium einen Platz bekommen, der andere im Zaporizhzhia Sichovyi Collegium.

Text und Fotos: Carmen Ahlers / IKZ v. 10.11.2023



Letzte Änderung: 13.11.2023