25.05.2023

Woeste-Gymnasium Hemer: Partnerschaft mit Schule in Israel

Natascha Kreft reiste als UNESCO-Koordinatorin für das Gymnasium nach Ramat HaSharon

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Das Woeste-Gymnasium ist einem Netzwerk mit israelischen Schulen beigetreten.
Natascha Kreft (5.v.li.) gehörte zur Delegation.

Seit drei Jahren hat das Woeste-Gymnasium Hemer bereits Kontakt zu einer Highschool in Israel. Jetzt wurden Kooperationsverträge unterschrieben.

Nachdem bereits seit drei Jahren ein guter Kontakt zur Hakfar Hayarok Highschool in Ramat HaSharon nördlich von Tel Aviv bestand, hatte Natascha Kreft, UNESCO-Schulkoordinatorin und Lehrerin am Woeste-Gymnasium, in der vergangenen Woche die Chance, als Teil einer Delegation von Koordinatorinnen und Schulleitungen mehrerer Schulen aus NRW nach Israel zu reisen. Ziel der Reise war es, dass sich die Partnerschulen des sich gerade gründenden Netzwerks kennenlernen und Kooperationsverträge unterschreiben konnten. „Es war schön, vor Ort zu sein und zu sehen, wie die Menschen dort leben und wie es an der Schule abläuft“, so Natascha Kreft im Gespräch mit unserer Zeitung.

Viele Spezialisierungen in der Hakfar Hayarok Highschool

Bei der Hakfar Hayarok Highschool handelt es sich um eine hauptsächlich von jüdischen Schülerinnen und Schülern besuchte öffentliche Schule, die besonders im Oberstufenbereich viele verschiedene Spezialisierungen ermöglicht, sei es im naturwissenschaftlichen oder auch im künstlerischen Bereich. Auf dem Weg dorthin steht ein Programm im Mittelpunkt, das sich „Contact to the nature“ nennt.

Durch die Pflege und Versorgung verschiedenster Tiere in einer Auffangstation für verletzte und alte Tiere, die in der freien Natur nicht mehr überleben könnten oder durch die Bewirtschaftung eines Milchkuhbetriebes sowie den Anbau von Obst und Gemüse auf den schuleigenen Feldern für die Mensa, werden Kompetenzen geschult, die mit dem Fachunterricht in der Form nicht zu erreichen sind.

Friedliches Miteinander und Integration

Neben einer weiteren jüdischen Schule aus Tel Aviv sind dem Netzwerk aber auch vier Schulen aus Israels Nordbezirk, alle nicht weit entfernt von Akko und Nazareth gelegen, beigetreten. Diese Schulen haben eine ganz gemischte Schülerschaft, bestehend sowohl aus jüdischen als auch aus arabischen und christlichen Kindern und Jugendlichen. Im Gespräch mit den Schulleitern wurde deutlich, dass ihnen das friedliche Miteinander und die Integration in den Staat sehr wichtig ist, was an ihren Schulen sehr gut funktioniert, weil beispielsweise die verschiedenen religiösen Feste häufig gemeinsam gefeiert werden.

Neben den Besichtigungstouren in Jerusalem, Bethlehem, Akko, Haifa und Tel Aviv war ein Höhepunkt des Aufenthaltes der offizielle Termin in der „Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen – Büro des Landes Nordrhein-Westfalen für Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Jugend und Kultur in Israel“. Dr. Gil Yaron hatte die Vertreter und Vertreterinnen aller zwölf Schulen des Netzwerks eingeladen und hob in seiner Eröffnungsrede die große Bedeutung des Jugendaustausches zwischen den israelischen und den NRW-Schulen hervor.

Einen differenzierten Blickwinkel bekommen

Gerade nachdem Sabine Leutheuser-Schnarrenberger veröffentlicht habe, dass in Schulen in NRW eine Zunahme an Antisemitismus zu beobachten sei, böten solche Austausche die großartige Gelegenheit, das Land und die Leute kennenzulernen und damit einen differenzierten Blickwinkel auf die angespannte politische Lage zu gewinnen. „Der Besuch bei der NRW-Landesvertretung hat dem Ganzen einen offiziellen Charakter verliehen“, freut sich die Hemeraner Lehrerin.

Hedva Epstein aus Ramat HaSharon und Natascha Kreft durften dann den Kooperationsvertrag unterschreiben, der eine intensive Zusammenarbeit zwischen den beiden Schulen und regelmäßige Schüleraustausche beinhaltet. Im Dezember werden Jugendliche aus Israel in Hemer zu Besuch sein, im Februar 2024 brechen die Woeste-Schülerinnen und -Schüler für zehn Tage nach Tel Aviv auf.

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Hedva Epstein und Natascha Kreft (li.) unterschrieben den Kooperationsvertrag, der eine intensive
Zusammenarbeit zwischen den Schulen bedeutet.

Text: Carmen Ahlers / IKZ v. 17.05.2023
Fotos: privat



Letzte Änderung: 25.05.2023