10.11.2021

Viel Plastik und Müll im Sundwiger Bach

Schüler:innen des Woeste-Gymnasiums untersuchen das Gewässer im Rahmen der EU-Aktion „Plastic Pirates“

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Es ist nur ein 20 Meter langer Bereich im vergleichsweise kleinen Sundwiger Bach. Dennoch können die Schüler des Woeste-Gymnasiums eine ganze Menge Müll finden. Im Rahmen der Aktion „Plastic Pirates“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der jeweiligen Ministerien der Länder Portugal und Slowenien hat die Unesco-AG des Gymnasiums den Bach auf Plastik und Mikroplastik untersucht – mit einem unschönen Ergebnis.

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Auf einer blauen Plane haben die Schüler die verschiedenen Hinterlassenschaften aufgesammelt und kategorisiert. Sehr viele Plastiktüten und -reste sind dabei, ebenso Textilreste, Holzstücke und das ein oder andere Metallteil. Außerdem eine FFP2-Maske. Ein besonderer Fund ist sicherlich ein Tretroller, der offenbar seinen Weg in den Bachabschnitt in der Nähe des Felsenmeermuseums gefunden hat. Braun vom Rost liegt er neben der Plane.

Auf einer blauen Plane wird der Müll kategorisiert


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Die Schüler haben sich in Gruppen um jeweils 20 Meter lange Abschnitte im Sundwiger Bach gekümmert. Der elfjährige Ekrem und die neunjährige Maja bewegen sich mit Gummistiefeln und Regenmänteln durch das Bachbett. Mit Greifzangen sammeln sie die Müllstücke heraus und bringen sie nach oben. Dort werden sie von der elfjährigen Rana und der 14-jährigen Sham sortiert und auf die beschrifteten Felder auf der blauen Plane gelegt.

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Auf den ersten Blick wirkt der Sundwiger Bach sauber. Erst bei der näheren Betrachtung haben die Schüler die durchsichtigen Plastikteile entdecken können. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir so viel Plastik und auch größere Gegenstände finden“, zeigt sich Ekrem erstaunt. „Es ist sehr viel Plastik, extrem viel“, sagt ebenfalls Maja. Auch Bettina Kreiter, Lehrerin und Leiterin der Unesco-AG, ist erstaunt: „Ich finde es erschreckend, wie viel Müll in einem so kleinen Bach gefunden wurde. Das ist schon traurig.“ Ursprünglich hatte Bettina Kreiter erwartet, dass die Schüler nur wenig Müll im Sundwiger Bachlauf finden würden.

Mikroplastik-Proben werden später ausgewertet

Der Ausflug am Sundwiger Bach war eigentlich die Alternative zu einem anderen Plan. Ursprünglich wollte die AG in der breiteren Oese nach Müll sehen. Da wäre Bettina Kreiter auch sicher gewesen, dass sich dort Müllproben finden lassen. Aufgrund der Schäden am Flussbett durch die Flut vom 14. Juli war dies allerdings nicht erlaubt. „Die Sicherheit der Schüler geht natürlich vor“, sagt die Mathe- und Physik-Lehrerin.
Neben dem Sammeln von Müllproben wird auch der Gehalt von Mikroplastik im Bachlauf untersucht.
Spezielle Netze werden in den Sundwiger Bach heruntergelassen und treiben für rund eine Stunde im Bachlauf. Die Proben sollen in der kommenden Woche in der Unesco-AG unter dem Mikroskop beobachtet und ausgewertet werden. Vier Gruppen und insgesamt 16 Schüler waren am Mittwoch in der Nähe des Felsenmeermuseums unterwegs.

Die Aktion Plastic Pirates ist ein gemeinsames Projekt des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung, des portugiesischen Ministeriums für Wissenschaft, Technologie und Hochschulbildung sowie des slowenischen Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Sport. Die drei Länder haben gerade die Trio-Präsidentschaft im Rat der EU inne. Ziel ist es herauszufinden, wie stark die europäischen Flüsse und Meere mit Plastikmüll belastet sind und welche Stoffe sich finden lassen. Wissenschaftlich begleitet wird die Aktion auch von der Ruhr-Universität Bochum. Ziel des Projektes ist es auch, Schülern das wissenschaftliche Arbeiten näherzubringen.

Text: Hendrik Schulze Zumhülsen / IKZ v. 06.11.2021
Fotos: Hendrik Schulze Zumhülsen u. M. Fischotter



Letzte Änderung: 10.11.2021