Gymnasium möchte
UNESCO-Schule werden
Das „Woeste“ befindet sich
im Bewerbungsmodus und wird bereits als „Schule mit
Perspektive“ bewertet
Das Woeste-Gymnasium hat Großes vor und arbeitet engagiert
dafür, UNESCO-Schule zu werden.
Grund zur Freude hatten Schüler und Lehrer des
Woeste-Gymnasiums, denn sie erreichte ein besonderer Brief
aus dem Schulministerium. So wurde eine Delegation des
Gymnasiums nach Düsseldorf eingeladen, um dort zum ersten
Mal an der Tagung aller UNESCO-Schulen teilzunehmen. Zwar
befindet sich das Gymnasium noch im Bewerbungsstatus und
ist noch kein offizielles Mitglied im internationalen
Netzwerk, wird aber bereits als sogenannte „Schule mit
Perspektive“ geführt.
Alles begann im Jahr 2017: Auf einem pädagogischen Tag des
Lehrerkollegiums wurde seitens der damals neuen
Schulleitung die Idee eingebracht, sich um die Aufnahme in
das internationale Netzwerk der „UNESCO Associated
Schools“ zu bewerben. Es folgte eine fast einjährige Phase
der Information, Diskussion und Sondierung auf
verschiedenen Ebenen, bis die Schulkonferenz als das
oberste Gremium der Schule einstimmig die Bewerbung des
Gymnasiums beschloss und auf den Weg brachte.
Große Mehrheit für den Schritt zur UNESCO-Schule
Zuvor hatten sich bereits die Lehrerkonferenz, die Eltern
in der Schulpflegschaft und die Schülervertretung jeweils
mit großer Mehrheit für diesen Schritt ausgesprochen.
Seitdem befindet sich das Gymnasium auf dem Weg einer
umfassenden Neuausrichtung: Eine UNESCO-Schule verfolgt
das Ziel einer gelebten Werteorientierung im Sinne der
Demokratieerziehung und Menschenrechtsbildung, der
internationalen Öffnung und Völkerverständigung, der
Förderung einer Erinnerungskultur, der Anerkennung und
Wertschätzung kulturelle Vielfalt und des Einsatzes für
globale Nachhaltigkeit.
Im Netzwerk arbeiten derzeit 40 Schulen aus NRW gemeinsam
mit 180 Schulen in Deutschland und rund 7000 Schulen in
fast allen 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen.
Das Netz der UNESCO-Projektschulen wurde 1953 unter dem
Eindruck des Zweiten Weltkrieges ins Leben gerufen. Die
Staaten, die sich in der UNESCO zusammenschlossen,
drückten auf diese Weise die Hoffnung aus, dass der
Weltfrieden durch Erziehung gesichert werden könne. Der
prominente Leitsatz der UNESCO-Verfassung drückt es aus:
„Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der
Frieden im Geist der Menschen verankert werden.“
Bereits jetzt finden am Woeste-Gymnasium unterrichtliche
und außerunterrichtliche Aktivitäten statt, die den
Erziehungs- und Bildungszielen der UNESCO entsprechen. Sie
sind thematisch im Curriculum der verschiedenen
Unterrichtsfächer mittlerweile fest verankert, aber auch
beispielsweise im Fahrtenprogramm, das sich zunehmend an
UNESCO-Zielen orientiert (historische Gedenkstätten, Orte
des Weltnatur- und Kulturerbes).
Internationale Begegnungenwerden gefördert
Eine wichtige Rolle spielt die Förderung internationaler
Begegnungen durch Schüleraustausche und Sprachenreisen,
den internationalen Jugendaustausch, aber auch die
Ermöglichung privater Auslandsschuljahre. Durch den
Eintritt in das UNESCO-Schulnetzwerk stehen der Schule
demnächst noch wesentlich mehr Möglichkeiten der
nationalen und internationalen Kooperation zur Verfügung,
insbesondere aber auch finanzielle Möglichkeiten: Das
Auswärtige Amt, die Deutsche UNESCO-Kommission und das
Schulministerium in NRW fördern die UNESCO-Schulen und
deren Aktivitäten mit zum Teil hohen Geldsummen und
qualitativ hochwertigen Bildungsangeboten.
Einen kleinen Vorgeschmack erhielten die Vertreter des
„Woeste“ auf der genannten Tagung in Düsseldorf. Das
Schulministerium hatte die UNESCO-Schulen passgenau zum
70. Jahrestag der Gründung der Bundesrepublik Deutschland
in ihr Haus eingeladen: Nach einem Eingangsreferat durch
die Ministerin Yvonne Gebauer und einem zukunftsweisenden
Impulsvortrag des Generalsekretärs der Deutschen
UNESCO-Kommission Dr. Ronald Bernecker sowie der Bundes-
und Landeskoordination des UNESCO-Schulnetzwerkes ging es
in einer Art „Museumsgang“ zu den Ständen der einzelnen
Schulen, die ihre Konzepte und Projekte jeweils
präsentierten und sich auf diese Weise austauschen und
inspirieren lassen konnten. Die Vertreter des Gymnasiums
kamen mit vielen neuen Einsichten zurück nach Hemer, wo
sich eine Lehrer-Steuergruppe und die Schülervertretung um
die weitere Koordination der Bewerbung und die
konzeptionelle Ausgestaltung kümmern.
Text und Foto: Carmen
Ahlers / IKZ vom 01.06.2019
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