15.04.2015

Eindrücke aus Beuvry

- Woeste-Schülergruppe auf Gegenbesuch am Lycée Marguerite Yourcenar -

Noch während des Besuchs in der französischen Partnerstadt haben die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler ihre Eindrücke selbst dargestellt. Dem ist von Lehrerseite eigentlich nichts mehr hinzuzufügen...
(Anja Rüßing, Sebastian Pfeil)


Unsere Fahrt nach Beuvry

Wir, die deutschen Austauschschüler, haben das Woeste-Gymnasium am Sonntag, den 15. März, um 10 Uhr mit dem Bus verlassen. Unsere Fahrt ging durch Venlo (Niederlande) und später durch Belgien, wo wir auch eine 45-minütige Pause eingelegt hatten.

Auf der Fahrt wurde viel gelacht und im Gesamten herrschte eine gute Stimmung die ganze Fahrt über. Da die Bordtoilette nicht benutzt werden wollte und der Busfahrer eine Pause einlegen musste, hat diese in Belgien stattgefunden. Zu unserem Glück gab es an der Raststätte freies WLAN, welches direkt in Beschlag genommen worden ist. Kevin schien an den Greifarmautomaten Gefallen gefunden zu haben und gewann bei seinem ersten Versuch direkt zwei Stofftiere.

Als wir in Frankreich angekommen sind, schielten alle aus den Fenstern und begutachteten die kleinen Backsteinhäuser und es gab immer einen kleinen Freudenschrei, wenn Läden auftauchten, die wir kannten. Langsam wurde die Vorfreude zu einem leichten Grummeln und alle fingen an, wild miteinander zu tuscheln; wer denn wo wohnen würde und wie die Unterschiede und Angewohnheiten der beiden Länder sich bemerkbar machen würden.

Um 16:15 Uhr traf unser Bus vor dem Lycée Marguerite Yourcenar in Beuvry ein und ein großes Wiedersehen brach aus. Alle fielen sich in die Arme und nach und nach fuhren wir mit unseren Gastfamilien und Austauschpartnern in die jeweiligen Wohnsitze oder direkt zu verschiedenen Aktivitäten.

Im Großen und Ganzen hatten wir eine angenehm entspannte Fahrt, ohne Stau, und einen herzlichen Empfang in Frankreich.

(Helena, Laura, Lennart)


Das Lycée

bild11.jpgVom Äußeren unterscheidet sich das Lycée nicht sonderlich von deutschen Schulen, jedoch läuft im Inneren einiges anders ab. Das Erste, was uns auffiel, war die Schulklingel. Diese war nämlich anstatt des üblichen Gonges eine kurze, entspannende Melodie. Außerdem gibt es hier eine Maschine, die der Eismaschine in der Iserlohner Eishalle zum Verwechseln ähnlich sieht, und die Gänge reinigt.
 
Ungewohnt war auch die Einteilung und Länge der französischen Schulstunden. Eine Schulstunde ist zehn Minuten länger als in unserer Schule, also 55 Minuten. Die Schüler haben jeden Tag bis um kurz vor 18 Uhr Unterricht, und viele müssen danach noch fast eine Stunde bis nach Hause fahren, da es hier sehr viele kleine Dörfer gibt, die teilweise sehr weit von der Schule entfernt liegen. Zum Glück mussten wir fast nie so lange hier bleiben, da wir sehr viele Ausflüge unternommen, an den in diesem Bericht beschriebenen Ateliers gearbeitet haben.

bild10.jpgNur am Dienstag waren wir im Unterricht der Franzosen, von denen einige im Hotelleriebereich der Schule tätig sind. Dort lernen die Schüler zu kochen, Essen in verschiedenen Sprachen, wie zum Beispiel Englisch, zu servieren und Service zu leisten. Die anderen Schüler, die keine Hotellerieschüler sind, hatten ganz normalen Unterricht, oder beschäftigten sich im CDI, einem Aufenthaltsraum, in dem es viele Bücher und Computer gibt.

Vormittags besuchen die Schüler vier Stunden den Unterricht. Darauf folgt eine Mittagspause, um etwas in der Kantine zu essen, und dann begeben sie sich noch einmal für vier Stunden in den Unterricht. 

(Lia, Stina)


Montag, der 16. März 2015: Ausflug nach Béthune

Nach einer ersten erfolgreichen Nacht in den Gastfamilien und einer Führung durch die Schule stand nun der erste Ausflug nach Béthune an. Die im Mittelalter entstandene Stadt, bekannt dafür, dass ihr Teile ihres Zentrums nach seiner Zerstörung im Art Deco-Stil wieder aufgebaut wurden, ist mit dem Bus leicht zu erreichen.

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Dort angekommen erwartete uns eine Stadtführung, um unter anderem das Wahrzeichen Béthunes zu sehen, den Beffroi, welcher drei verschiedene Melodien abspielt, und das alle 15 Minuten. Nach vielen anstrengenden Treppenstufen sind wir im Glockenturm angekommen.

Wir haben uns noch viele weitere Gebäude angeschaut,wie zum Beispiel die Kirche.

Nachdem wir die Stadt alleine weiter erkunden durften, folgte ein 30minütiger Marsch von Béthune zurück nach Beuvry. Dort eingetroffen ging es wieder zurück in die Gastfamilien.

(Malou, Lisanne)


Die Ateliers

Am Dienstag begannen wir mit der Arbeit an den Ateliers. Es gab drei verschiedene Angebote: Gedicht; Synchronisieren eines Filmes und ein audovisuelles Angebot.

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Bei dem Atelier, das sich mit dem Gedicht beschäftigte, wurde als erstes eine Einstiegsübung gemacht: «Wenn ich … wäre, wäre ich ... » oder auf Französisch « Si j'étais..., je serais... » Danach fertigten wir in Kleingruppen Gedichte, z.B. Elfchen und ein Akrostichon, an.

Das zweite Atelier beschäftigte sich mit dem Synchronisieren eines Filmes. Aus den Filmausschnitten « Ziemlich beste Freunde » (auf Französisch) und « Französisch für Anfänger » (auf Deutsch) wurde der Text erst herausgeschrieben und anschließend in die jeweils andere Sprache übersetzt. Das Ziel war, den umgeschriebenen Text passend zum Film zu sprechen. Allerdings ergaben sich Probleme, da im Originalfilm sehr schnell gesprochen wird.

In dem letzten Atelier dieses Tages haben wir eine Radiosendung aufgenommen, in der selbstgeschriebene Postkarten und Interviews vorgelesen wurden.

Am Freitag wurden ebenfalls drei Ateliers angeboten: Tanzen, Singen und Backen. Zunächst bildete eine Gruppe einen großen Chor und probte drei Lieder. Danach übte dieselbe Gruppe zwei traditionelle Tänze ein.
Währendessen waren die Schüler, deren Austauschschüler zum Hotelleriezweig des Lycées gehören, in der Küche und haben Apfelstrudel und Apfeltaschen zubereitet.

Am Freitagnachmittag wurden die Ergebnisse der Ateliers vorgestellt.


Das  Denkmal von Vimy /Lorette

Nach einer ca. 40 minütigen Busfahrt vom Lycée aus haben wir den ersten Schritt auf kanadischem Staatsgebiet gemacht. Denn aufgrund der vielen kanadischen Soldaten, die in diesem Gebiet während des ersten Weltkrieges gefallen sind, wurde es dem Staate Kanada zugesprochen.

Die Gegend dort gleicht einer Hügellandschaft, da die gefallenen Bomben abertausende Krater in die Erde gerissen haben. Die Grabenkämpfe auf dem Vimyrücken wurden zwischen Deutschen und Kanadiern ausgetragen.  Die damaligen Schützengräben der deutschen Armee sind bis heute erhalten und können besichtigt werden.

Nach unserer Führung durch diese haben wir uns auf einen langen Marsch zum Denkmal von Vimy begeben. Dieses wurde nach Ende des Krieges von einem kanadischen Architekten entworfen und aus Marmor gebaut. Nach einem kurzen Aufenthalt bei diesem besuchten wir l‘Anneau de la mémoire, einen Gedenkort, wo alle Namen der im Gebiet gefallenen Soldaten aufgeführt wurden. Auf den Platten innerhalb des Kreises stehen ca. 600.000 Namen. Man bräuchte 13 von diesen Ringen, um aller Gefallenen des ersten Weltkrieges zu gedenken.

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Ein Tag in Roubaix und Lille

bild5.jpgNach der ca. einstündigen Fahrt nach Roubaix, besuchten wir das „Musée de la piscine“. Es ist ein Museum mit über 10.000 Gemälden und Skulpturen, doch eigentlich war es eine Badeanstalt aus dem 20. Jahrhundert. Bis 1985 war es jeden Tag in Betrieb. Heute ist von dem Schwimmbad allerdings nicht mehr viel zu sehen, außer einer großen Halle mit Schwimmbecken, dem Brunnen, mit dem die Kinder spielten und zwei Badewannen.

Nach einer weiteren Fahrt, die eine halbe Stunde lang war, kamen wir in Lille an. Dort haben wir, bevor die Stadtführung begann, bei McDonald's gegessen. Bei leider ziemlich schlechtem Wetter wurde uns Lilles Altstadt gezeigt und erklärt. Hinterher hatten wir dann noch Zeit um zu shoppen und Souvenirs zu kaufen.

Um kurz nach fünf erreichten wir wieder das Lycée. Trotz des kalten und nassen Wetters war der Tag sehr schön und informativ.


Der Tag der Abreise

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Letzte Änderung: 15.04.2015